Empirische Studien über die Lust, Hingabe und Freude nicht nur in deutschen Betten belegen, dass es häufig schon an der Lust auf die Lust mangelt.
Dabei ist die sexuelle Energie unsere grundlegende (Lebens) Kraft , die uns ermöglicht, ein durch und durch erfülltes, glückliches und gesundes Leben zu gestalten und die Liebe zu feiern.
Was ist los?
Warum ist die Erde zu einem“ Jammertal“ geworden, wo Liebe, Erotik, Sinnlichkeit, Ekstase, Lebensfreude, Erfüllung und das Paradies vergessen und abhanden gekommen sind; wo Industrien für entsprechende Stimulation sorgen, weil offensichtlich die natürliche Komponente fehlt?
Um zu verstehen, welche kollektiven Entwicklungen eine natürliche und erfüllende Sexualität verhinderten, bleibt ein Blick in die Geschichte unausweichlich.
Vor über 3000 Jahren wurde das Matriarchat, das die Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und nährende Mütterlichkeit sehr verehrte- von Frauen, wie auch von Männern -, vom Patriarchat abgelöst. Im Christentum wurden Vater, Sohn und heiliger Geist – die Trinität – als Ausdruck männlicher, patriarchaler Energie – verehrt. Heilig sind nur jungfräuliche Mütter, die eine unbefleckte Empfängnis haben.
Die Sexualität, die Körperlichkeit und auch die verführende Frau wurden dem Teufel zugeordnet. Unsere natürliche Rückverbindung -unsere wahre Religion und Spiritualität- wurde abgeschnitten. Wir sind seelisch-geistig in der Sexualität beschnitten worden.
Das hat tiefe Verletzungen und Verpanzerungen im weiblichen Schoß und im Herzraum des Mannes hinterlassen. Auch Männer durften ihre sensiblen Gefühle nicht mehr leben und zeigen.
Diese Verletzungen und Panzerungen sitzen heute noch tief in unserem körperlichen Zellbewusstsein, auch wenn uns mental schon einiges klar geworden ist. Kollektiv gesehen leiden wir alle mehr oder weniger unter diesen großen Verletzungen.
Wenn wir lieben, uns öffnen und hingeben und damit die Panzer langsam aufweichen, werden wir alle mit diesem großen Schmerz und der Ohnmacht konfrontiert. Für Viele ein Grund, den Panzer wieder dicht zu machen, sich abzugrenzen und dem anderen die Schuld für den Schmerz zu geben.
Diese Haltung nährt das Opferbewusstsein und verhindert eine erfüllende Sexualität und den Zugang zu sich selbst. Wenn unsere Energien durch die Panzerungen nicht fließen können, bleibt meistens für Frauen die Sexualität und damit auch letztendlich für die Männer unbefriedigend. Frauen spielen den Männern Erregung und Männer den Frauen Gefühle vor. Das macht keinen Spaß und endet letztendlich in Vorwürfen, Schuldzuweisungen, Enttäuschungen und Nicht-Verzeihen-Können.
Frauen verschliessen sich früher oder später sexuell und Männer sind nicht wirklich erreichbar, weil sie ihr Herz verschlossen haben.
Die Lust auf die Lust verabschiedet sich langsam. und öffnet den Raum für Verstrickung, Ohnmacht, Abhängigkeit und Krankheiten.
Religio bedeutet übersetzt : zurück zum Ursprung
Wo und was ist denn unser Ursprung?
Es ist IMMER der weibliche Schoß und immer die Sexualität und Liebe, aus der wir hervorgegangen sind. Wir sind Liebe und Eros.
Natürlich gehört hier auch die männliche Energie hin, denn nur gemeinsam kann neues Leben entstehen.
JEDER findet seinen Ursprung in einem weiblichen Schoß. Die weibliche Energie ist unsere Quelle – unsere natürliche Spiritualität. Des Weiteren: ohne den nährenden und tragenden Schoß von Mutter Erde gäbe es letztendlich kein Leben.
Um zu sich und seiner vitalen Lebenskraft zu finden, ist es unumgänglich die Verpanzerungen zu lösen und damit zu heilen.
Das geht nur, wenn wir Schuldzuweisungen revidieren, verzeihen lernen und unseren Schmerz und die Verantwortung dafür annehmen.
Das Paradies, das im Christentum in`s Jenseits verlegt wurde, ist hier auf Erden. Die Liebe, das Leben und die Sexualität sind ein heiliges Fest und ein Mysterium, das es zu feiern und zu zelebrieren gilt.
Die Heilung unserer verletzten Pole öffnet das Tor zum Paradies – zu einem erfüllten Leben.
In der sexuellen Vereinigung bringt die männliche Energie, die weibliche zum Überfliessen und die weibliche Energie verhilft der männlichen Energie sich wieder rückzuverbinden. Damit kann ein kosmischer Tanz und eine Verschmelzung beginnen, der die Sexualität in ein heiliges Feuer der Liebe verwandelt. In diesem Feuer werden wir geläutert, verwandelt und transformiert, wenn wir unseren Schmerz annehmen und heilen.
Viele Frauen klagen, dass es heute keine adäquaten Männer für ihre (emanzipatorische) Entfaltung gäbe. Männer seien stehen geblieben und hätten sich nicht weiterentwickelt, höre und lese ich oft.
Frauen haben in der Emanzipationswelle ihre männlichen Anteile gestärkt, um sich gesellschaftlich, beruflich und politisch durchzusetzen. Das war der erste Schritt in die richtige Richtung, nämlich sich der weiblichen Macht bewusst zu werden, sich aufzustellen und aus der lähmenden Ohnmacht zu kommen. ( Danke an alle Frauen, die sich dafür stark gemacht haben)
Wahre Weiblichkeit nährt sich durch Rückverbindung an ihren Schoß und den weiblich-göttlichen Schöpfungsaspekt – Mutter Erde. Im Annehmen und heilen der Schmerzen und im Auflösen des Panzers kann wahre Weiblichkeit in`s Fließen kommen. Eine Weiblichkeit, die ein stilles Wissen, um die Zyklen des Lebens und der höheren Ordnungen hat, die Raum und Zeit schafft für Entwicklungen, die dem Ganzen dienen, die nährt und ihre Liebe bedingungslos und überschäumend fließen lässt.
Wahre Männlichkeit zeigt sich über die Herzöffnung. Männer haben besonders feine und sensible Gefühle. Die Rückverbindung an die Quelle der Weiblichkeit ermächtigt ihn, ganzheitliche Entscheidungen zu fällen, die weniger dem persönlichen Vorteil, Imponieren und Wettbewerb, als vielmehr dem Wohl aller dienen.
Frauen dürfen nicht vergessen, dass die Männer von Morgen aus dem weiblichen Schoß geboren und als Kinder mütterlich genährt und geprägt werden. Wenn Frauen aufwachen, wird nicht nur den Söhnen ein anderes Selbstverständnis über Weiblichkeit und Männlichkeit mit auf den Weg gegeben.
Wenn wir unserer tiefen Sehnsucht nach Verschmelzung und Einheit Raum geben und bereit sind, unseren Schmerz zu heilen, werden wir das Paradies erleben können – hier auf Erden!
Diese Sehnsucht tragen wir ganz tief in unseren Zellen, weil dort die Erinnerung an die Erfüllung, an bedingungslose Liebe und unsere wahre Grösse liegt. Die Sehnsucht zeigt an, dass sich unsere Zellen an diesen Füllezustand erinnern können, sonst wäre keine Sehnsucht danach vorhanden.
Die Zeit ist kosmisch und astrologisch gesehen reif, sich seiner Schmerzen und Ängste anzunehmen und aus dem jahrtausend- währenden (Alb)Traum aufzuwachen, der uns vermittelt hat, dass das Paradies irgendwo im Jenseits liegt oder wie es im Volksmund ernüchternd heißt: das Leben ist kein Wunschkonzert und kein Ponyhof….
Gemeinsam schaffen wir den wichtigen Entwicklungsschritt, den die Schwingungserhöhung von Mutter Erde uns abverlangt.
Gemeinsam sind wir stark, um unsere wahre Grösse zu entfalten, die uns zu Glück und Erfüllung verhilft.
Wer nach außen schaut, träumt
Wer nach innen schaut, erwacht
C.G. Jung
(c) by Susanne Glaser
Von Herzen
eure Susanne
Bild: Ines Honfi www.ineshonfi.com