In diesem grossen Erfahrungs-Zyklus ist die Männlichkeit, genauso verletzt, entwürdigt und verbogen worden, wie die Weiblichkeit. Macht, Kontrolle, Herrschaft, Mißbrauch und Aggression haben wenig mit innerer Fülle zu tun, sondern sind eine Verschiebung der inneren Ohnmacht, Herz- und Hilflosigkeit.
All die emotionalen Turbulenzen, körperlichen Disharmonien und der Schmerz, die in uns verstärkt wachgerufen werden, dienen der Heilung und der Ganzheit – dem Aufwachprozess in ein erfülltes und berührendes Leben, im Einklang mit der natürlichen, kosmischen Ordnung.
Die Opferhaltung, Schuldzuweisungen, Ängste und mit seinem Schicksal zu hadern, sind Ausdruck des dunklen Fischezeitalters, das uns die Trennung von der schöpferischen Quelle suggerierte; wir haben vergessen, dass wir selbst ein schöpferischer Ausdruck der Quelle sind, und viele Inspirationen hätten, gute Lösungen zu finden.
Eine grosse Täuschung mit weitreichenden Konsequenzen und sehr schmerzlichen Erfahrungen, die uns alle berühren und unser Sein mehr oder weniger modifizieren, solange, bis wir das Licht der Erkenntnis in uns wahrnehmen, unsere wirkliche göttliche Essenz fühlen lernen und ehrlich und authentisch werden; wir die eigene Würde in uns entdecken und auch gleichzeitig die im Gegenüber; Frieden mit uns selbst schliessen und mit anderen, die wir vermeintlich als die Verursacher vieler Verletzungen verurteilen und ausklammern. Das braucht Mitgefühl, Verständnis, aber auch das Wissen um die Erfahrungswelten der grösseren Zyklen.
Der Vollmond im Zeichen Widder am 25.9.18, um 4.52 Uhr bringt genau das Thema mit im Gepäck. Es geht um Würde, um ehrliche Gespräche und um unseren Schmerz, der immer dann wachgeküsst wird, wenn sich Erwartungen nicht erfüllen, wenn wir uns selbst getäuscht und/oder in einer Scheinharmonie selbst verloren haben und uns das Schicksal wachrütteln will – das greift in alle Lebensbereiche ein, weil wir selbst die Ursache unserer Themen und Erfahrungen sind, die im Aussen scheinbar auf uns zukommen. Wir gehen in Resonanz zu Erfahrungen!
Der Schmerz bricht die Verhärtungen in uns auf, derer wir nicht gewahr waren. Im Annehmen und Heilen, werden wir uns unserer ganzen Grösse und Potentiale bewusst, die zum Wohle aller eingesetzt werden wollen – zum Wohle des Planeten mit all seinen Lebewesen.
Je mehr Schmerz wir heilen, je freudvoller können wir Begegnungen erfahren lernen. Das betrifft auch die Sexualität, die ein lebendiger, ekstatischer und überfliessender Ausdruck unseres Körpers und seiner Energienabindung an die Erde und den Kosmos ist- ein Ausdruck der Schöpfung. Neue sinnliche Erfahrungswelten werden geöffnet. Viel Schmerz und Verdrängung verhindern tief berührende, losgelöste und ekstatische Erfahrungen, bis hin zu Desinteresse, Lustlosigkeit und Impotenz.
Neue Liebesverbindungen können entstehen, die auf Würde, Achtung und Wertschätzung gründen. Die Liebesverbindung, die wir zu uns selbst haben, wird sich im Aussen spiegeln und genau die Erfahrung in unser Leben ziehen, die wir genau jetzt für unsere Weiterentwicklung brauchen. Übrigens wählt der Magnetismus und die Erotik- beide aus dem unpersönlichen Bereich, den richtigen Liebespartner aus. Wenn es hier nicht fliesst, fliesst es eben nicht.Und wie oft doktern wir daran herum – vergebliche Liebesmühe. Wir können die Natur mit Viagra und Co manipulieren, werden aber nicht die gleichen tiefen Erfahrung machen, die sich natürlich ergeben würden. Für das heil-ige Feuer der Sexualität bedarf es mehrerer Faktoren, damit das in jedem angelegte Potential tatsächlich erfahren werden kann und jede Zelle des Körpers in die richtige Schwingung bringt.
Verbindungen, denen es an Ehrlickeit und Offenheit mangelt, gehen auseinander oder haben die Chance in die richtige authentische Form gebracht zu werden, auch wenn man ein Gegenüber enttäuschen muss oder selbst der Enttäuschte ist. Ja, wir brauchen Mut zur Veränderung, Mut dem Leben und den Herausforderungen, richtig und segensreich zu antworten und uns nicht von Konventionen steuern zu lassen. Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern seine Ängste überwinden zu lernen- zu bemeistern. Dazu lädt uns Saturn ein.
Verzeihen – auch bei Expartner/innen- löst innere Blockaden, sodass die weibliche Energie ihren Überfluss an Liebe und Schönheit verströmen kann. Das ist ein Verjüngung- und Vitalisierungsprozess, ein Prozess, wo das Leben wieder lustvoll durch die Adern fliesst und wir zutiefst berührt sind und unsere Schönheit, Liebe und Potentiale zum Wohle aller immer mehr entfalten. Und wir begegnen immer öfter Menschen, vielleicht auch Dir, die sich strahlend und selbst-zu-frieden, verjüngt haben, aus sich selbst heraus, in dem sie tiefen Frieden mit sich und ihren Erfahrungen geschlossen haben.
Die Einladung
Es interessiert mich nicht, wovon Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest.
Ich möchte wissen, wonach Du Dich sehnst und ob Du es wagst,
davon zu träumen, Deine Herzenswünsche zu erfüllen.
Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.
Ich möchte wissen, ob Du es riskieren wirst,
verrückt vor Liebe zu sein, vernarrt in Deine Träume,
in das Abenteuer, lebendig zu sein.
Es interessiert mich nicht, welche Planeten in welcher Konstellation zu Deinem Mond stehen.
Ich möchte wissen, ob Du die Mitte Deines Leids berührt hast,
ob Du durch Verrat, den Du im Leben erfahren hast,
aufgebrochen und offen geworden
oder geschrumpft bist und Dich verschlossen hast vor Angst und weiterem Schmerz.
Ich möchte wissen, ob Du dasitzen kannst mit Schmerz
– meinem oder Deinem eigenen –
ohne irgendeine Bewegung der Ausflucht,
ohne den Schmerz zu verbergen, ohne ihn verschwinden zu lassen, ohne ihn festzuhalten.
Ich möchte wissen, ob Du mit Freude da sein kannst
– meiner oder Deiner eigenen –
ob Du mit Wildheit tanzen und zulassen kannst,
daß Ekstase Dich erfüllt bis in die Fingerspitzen und Zehen hinein,
ohne jene Vorsicht, in der du dich in acht nimmst,
realistisch bist und dich an die Begrenzung des Menschendaseins erinnerst.
Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du mir erzählst, wahr ist.
Ich möchte wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um zu Dir selbst ehrlich zu sein,
ob Du es erträgst, daß Dir deshalb jemand Vorwürfe macht
und Du trotzdem Deine eigene Seele nicht verrätst.
Ich möchte wissen, ob Du treu sein kannst und zuverlässig.
Ich möchte wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch dann, wenn es nicht jeden Tag schön ist
und ob Du in Deinem Leben einen göttlichen Funken spürst.
Ich möchte wissen, ob Du mit Mißerfolg leben kannst
– mit Deinem und meinem –
und immer noch am Ufer eines Sees stehen und “Ja“ zum Vollmond rufen kannst.
Es interessiert mich nicht, wo Du lebst oder wieviel Geld Du hast.
Ich möchte wissen, ob Du nach einer kummervollen Nacht voller Verzweiflung aufstehen kannst
–ausgelaugt und mit Schmerzen –
und trotzdem tust, was getan werden muß für Deine Kinder oder andere Menschen.
Es interessiert mich nicht, welche Schulausbildung Du hast oder wo und bei wem Du studiert hast.
Ich möchte wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen und nicht zurückschrecken wirst.
Ich möchte wissen, was Dich von innen aufrecht erhält, wenn alles andere wegfällt.
Ich möchte wissen, ob Du mit Dir selbst alleine sein kannst
und ob Du wirklich die Leute magst, mit denen Du Dich in Zeiten der Leere umgibst.
Oriah Mountain Dreamer
Kanadische Schullehrerin
(c) Susanne Glaser, 19.09.2018, Pforzheim
Bild: „Der Kuss“ (1908) von Gustav Klimt
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